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Biografie

geboren in Hahnenklee/Harz
nach Abitur und Schneiderlehre Ausbildung zur Gewerbelehrerin

1965-1969 Studium Grafikdesign FH Hannover

1969 Heirat mit Gerhard Nestler, Dipl. Grafiker, Schmuckdesigner und Toskana-Experte,
im gleichen Jahr Fortsetzung des Studiums an der Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart Arbeit als Maltherapeutin

Ab 1971 als Malerin und freie Illustratorin für Zeitschriften-Verlage in Deutschland
und den Niederlanden

Seit 1981 lebt die Künstlerin in Ville di Corsano/Siena, Italien
Mit ihren Arbeiten ist sie in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

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Zur Künstlerin und ihrem Werk

Das Gesamtwerk von Sylvia Nestler hat ein durchgängiges Leitmotiv, dem sie sich verpflichtet fühlt: Schutz und Geborgenheit. Immer wiederkehrende Symbole sind das Ei, der Regenbogen, der birnenförmige Uterus, Höhlen, Baumkronen und bergende Hände. Sie schützen vor Gefahr und bewahren Leben.

Ihre Bilder tragen außerdem ein rotes Zeichen der Zuversicht, das sie ihren Kraftpunkt nennt. Ein rotgoldener Planet, eine Sonne ohne Strahlenkranz.

Eine Retrospektive in Siena stand unter dem Titel „Zwischen Tag und Traum". Die Künstlerin bezog sich dabei auf ein Gedicht von Rainer Maria Rilke: „Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum".

Sylvia Nestler sagt über ihr Herangehen an die einzelnen Werke: „Mein Bild beginnt erst zu leben, wenn mich etwas ansieht." Bei ihrer Arbeiten fängt sie daher oft mit den Augen an, dann folgt das Gesicht und danach die Umgebung. Manche ihrer Figuren tragen einen Schleier, verschließen sich dem Zwiegespräch. Andere schauen fordernd und streng wie ein Über-Ich oder sie blicken geradeaus, wissend, gütig, weise und offen.
 
Das allzu Gefällige erweckt ihr Misstrauen, daher kann man in ihren Werken Fische sehen, die das Wasser fliehen und grimmig dreinschauend neue Lebensräume suchen. Eine Fauna merkwürdiger, aber auch urkomischer Scheusale tauchen als neue Spezies in ihren Werken auf, zum Beispiel echsengleiche Fabeltiere, die kaum der embryonalen Hülle entschlüpft, kraftvoll durch eine karge Ödnis stapfen.
 
Italienische Einflüsse sind seit ihrem Umzug 1981 in die Toskana, nach Ville de Corsano nahe Siena, verstärkt zu beobachten. Menschen, Landschaft, Kunst und Kultur waren längst ihre Heimat, nach der Auseinandersetzung mit Philip Otto Runge, Frida Kahlo und Hieronymus Bosch tauchen nun Pierro della Francesca oder Raffael in ihren kraftvoll-stolzen Profilporträts auf: die große Mutter, prallbrüstig und madonnengleich.

Anfang 1990 geht dann die Reise nach innen. Sie unterzeichnet nun mit S. M. Nestler, vorher signierte sie ihre Werke mit Mucki Nestler. Persönliche Erlebnisse aus der Kindheit und Traumata werden in ihren Bildern codiert. Ihre Mutanten verkörpern eine Ikonografie des Paradoxen, zeigen Ohnmacht, Abhängigkeit Ausgeliefertsein.

Mitte der 90er Jahre betritt Sylvia Nestler überraschend eine neue Bühne: Afrika, der geschundene Kontinent, Spielball der Finanzmärkte. Sie ist fasziniert von den Menschen, die ihrem Lebensgefühl durch Lieder, Tanz und Kunst einen so vitalen Ausdruck verleihen. Für sie ist es auch eine Kultur des Überlebens. Und sie hat durch  ihre Afrikabilder wieder zu der Lust an leuchtenden Farben zurückgefunden.

Um 2015, ergriffen von der Flüchtlingsproblematik, beginnt sie mit Porträtbildern von Kindern, die entwurzelt, aus ihrer Heimat gerissen, in einer fremden, oft kalten Welt stranden. Diese Ratlosigkeit überträgt sie auf ihre eigene Kindheit - die Malerei hilft bei der Aufarbeitung.


 

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